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Arbeit und Soziales

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf, © StV-AT

Artikel

Die ILO zählt zu den wenigen Sonderorganisationen des VN-Systems, die älter als die VN selber sind. 1919 im Rahmen des Versailler Vertrages geschaffen, nahm sie 1920 ihre Arbeit in Genf auf.

Die ILO zählt zu den wenigen Sonderorganisationen des VN-Systems, die älter als die VN selber sind. 1919 im Rahmen des Versailler Vertrages geschaffen, nahm sie 1920 ihre Arbeit in Genf auf.

Deutschland gehört nach den USA und Japan zu den größten Pflichtbeitragszahlern der ILO und leistet darüber hinaus freiwillige Beiträge für Programme und Projekte der Technischen Zusammenarbeit. Ziel des deutschen Engagements ist es, das Bemühen der ILO zu unterstützen, die soziale Dimension der Globalisierung zu stärken und menschenwürdige Arbeit für Alle zu schaffen. Deutschland unterstützt die ILO insbesondere bei der Umsetzung der Entwicklungsziele im Rahmen der Agenda 2030, bei der Förderung nachhaltiger globaler Lieferketten sowie im Bereich der Arbeitsmigration. Von Juni 2016 an hatte Deutschland für ein Jahr den Vorsitz des Verwaltungsrats inne.

Eine große Herausforderung für die ILO im zweiten Jahrhundert ihres Bestehens besteht in der Gestaltung der Zukunft der Arbeit. Dabei geht es heute schon auch um Fragen der Entwicklung einer humanen, umweltfreundlichen und digitalisierten Arbeitswelt.

Die ILO hat in ihrer langen Geschichte viel erreicht: Grundlegende Arbeitnehmerrechte (Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen), Arbeitszeitverkürzung, Mutterschutz, Gesetze gegen Kinderarbeit und gegen Zwangsarbeit. Als internationales dreigliedriges Forum von Regierungen, Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaften ist die ILO in der VN-Familie einzigartig. Ihre vier strategischen Ziele lauten:

  • Die Förderung und Verwirklichung grundlegender Prinzipien und Rechte am Arbeitsplatz
  • Die Schaffung von menschenwürdigen Beschäftigungsmöglichkeiten für Männer und Frauen
  • Die Ausdehnung und eine verbesserte Wirksamkeit der sozialen Sicherung für alle Menschen
  • Die Stärkung der Zusammenarbeit von Arbeitgebern, Arbeitnehmervertretungen und Regierungen im Rahmen des sozialen Dialogs

Der Sozialdialog hat in Deutschland eine lange Tradition. Das Modell der sozialen Marktwirtschaft enthält als wesentliche Elemente die Koalitionsfreiheit und die Tarifautonomie. Diese stellen zentrale Voraussetzungen für eine funktionierende Sozialpartnerschaft dar. Vor dem Hintergrund der langjährigen Erfahrungen und positiven Ergebnisse eines fairen Sozialdialogs hat Deutschland ein besonderes Interesse, die Konzeption der Dreigliedrigkeit in der Welt der Arbeit auch international zu fördern und den Dialog in Genf zu führen.

Das Sozialreferat der Ständigen Vertretung hält den Kontakt zur ILO sowie zu den Internationalen Dachorganisationen der Sozialpartner ITUC (Internationale Gewerkschaftsvereinigung) und IOE (Internationale Organisation der Arbeitgeber).

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